Das Ergebnis der Prüfung der AKI-Formulare entscheidet mit, wie das eigene Leben weiter geht

Ich fahre in die Kinderambulanz, denn außerklinische Intensivpflege muss für meine Tochter verordnet werden. Die Kinderärztin nimmt sich Zeit. Wir besprechen jeden einzelnen Punkt ganz in Ruhe. Mich frustriert es, Judiths Fragilität in diese Felder quetschen zu lassen. Bisher hatte das Formular für Judiths Versorgung eine Seite. Jetzt ist alles anders. Ein Gesetz tritt im November endgültig in Kraft, das IPREG. Jetzt muss geprüft werden, ob die Beatmung und das Tracheostoma noch notwendig sind oder ob es „Potenzial“ zur Entwöhnung gibt. Jeder Mensch mit Intensivpflege und Beatmung braucht jetzt dieses Blatt 62 A.

Das gesamte Formular umfasst drei Blätter. Sie heißen 62 A, 62 B und 62 C.
Sie sind der Grund, warum eine befreundete Mutter nachts um vier aus einem Alptraum aufschreckt. Der Grund, warum wir uns freiwillig in Zoom-Konferenzen setzen und aufmerksam zuhören, wie diese Formulare ausgefüllt werden müssen. Der Grund, warum viele Einzelpersonen und Familien um die Lebensqualität bangen, denn außerklinische Intensivpflege soll nur in Ausnahmefällen „in der Häuslichkeit“ erfolgen. Mit anderen Worten: das Ergebnis der Prüfung dieser Formulare entscheidet mit, wie das eigene Leben weiter geht. Gruselig, sehr, sehr gruselig.

Die Öffentlichkeit nimmt maximal am Rande davon Kenntnis. Wir, die wir mit Intensivpflege durch Pflegedienste leben, sind existenziell betroffen.

Die Beiträge auf dieser Website wurden anonymisiert und basieren auf protokollierten Erfahrungen der Betroffenen.

AKI-Hotline: 030 235 935 199 Skip to content